Zu sehen ist der Ausschnitt der ersten Fotografie der Projekt-Präsentation von Julia Benning. Er zeigt den Teil einer Gefängniszelle – Teil des vergitterten Fensters und eine kahle Wand. Außerdem das Logo der Diakonie Dinslaken, des Projektträgers.

Fotoausstellung im Rahmen von IN_ZWISCHEN … Aussichten nach innen …

Ein meist unbeachtetes Thema soll in den gesellschaftspolitischen Fokus gerückt werden: Strafvollzug findet hinter dicken Mauern statt und bleibt anonym. Das Gesamtprojekt IN_ZWISCHEN, im Besonderen aber das Bildprojekt, möchte diese Mauern ein Stück weit durchlässig machen und ein Sich-Wahrnehmen im Innen und Außen ermöglichen.

Ziele

  • Aktiv sein gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.

Zielgruppe

  • Junge Erwachsene, aber auch ehren-, neben- und hauptamtliche Multiplikator*innen
  • Bürger*innen unserer Stadt

Aktivitäten

Geplant ist eine großformatige Fotoausstellung.

Wir streben eine nachhaltige Bewusstseinserweiterung der Teilnehmenden innerhalb der JVA und der Gesellschaft außerhalb an. Strafvollzug stigmatisiert die Menschen und die Resozialisierung gestaltet sich oft schwer. Unser Projekt möchte hier Antidiskriminierungsarbeit leisten und sinnlich vermitteln, dass hinter den Mauern Menschen mit sehr persönlichen Schicksalen leben. Es geht nicht um ihre Delikte! Es geht um Frauen, die aus ihren jeweiligen Lebenszusammenhängen und aus unserem Bewusstsein genommen wurden und sich im Wartezustand zwischen schuldig und nicht-schuldig befinden. Auch sie haben ein Recht auf Teilhabe und menschliche Anteilnahme.

Frauen von „draußen“ suchen in dem Projekt IN_ZWISCHEN den Kontakt zu Frauen „drinnen“, zu den Insassinnen der Dinslakener Zweigstelle der JVA Duisburg (Frauen-Untersuchungshaft). Wir wollen in Kontakt kommen mit den Frauen im IN_ZWISCHEN und dies auf ganz unterschiedliche, interdisziplinäre Weise. Im Zentrum verschiedener Teilprojekte steht das Bildprojekt mit der renommierten Fotografin Britt Schilling. Ziel und Ergebnis des Bildprojektes sind persönliche Fotoaufnahmen der Insassinnen und/oder auch Mitarbeiter*innen in Kombination mit Originalzitaten, Gedanken, bzw. Daten und Fakten aus dem Alltag in der JVA. Die Bilder werden im zeitlichen Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum großformatig an den Außenmauern der JVA angebracht.

Da die JVA in Dinslaken zentral gelegen ist, laufen und fahren Menschen täglich an den Außenmauern vorbei und erfahren über Bilder und Zitate aus den Interviews und Briefen in eindrücklichen Momentaufnahmen etwas über die Menschen hinter der Mauer. Solch intime Einblicke sind nur durch ein besonderes Vertrauensverhältnis möglich, sowohl von der Institution (JVA-Leitung und Mitarbeitende) als auch von den Insassinnen zu den Beteiligten des Projekts (Fotografin, Konzeptionerinnen). Durch regelmäßige Besuche, Interviews, Briefe und Gesprächsrunden wird dieses gegenseitige Vertrauen hergestellt. Das vermittelnde Bindeglied ist hier die Gefängnisseelsorgerin.

Zusätzlich zu den Bildern an den Außenmauern soll es Führungen/erläuternde Besuche, Gespräche, Aktionen in Schulen, Diskussionsrunden und eine Publikation (nicht Teil dieses Projektes) geben. Hier geht es darum, zu den Bild-Text-Eindrücken im Dialog noch ein weiterführendes Verständnis für die Situation der Frauen in der U-Haft zu ermöglichen und zudem Fragen zu Stigmatisierungen, zu Haftsituationen in Deutschland und Schuldfragen generell zu erörtern.

Kooperationspartner

  • Britt Schilling, Fotografin
  • Gefängnisseelsorgerin

Öffentlichkeitsarbeit

  • Die Bilder werden im zeitlichen Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum großformatig an den Außenmauern der JVA angebracht.

Projektnummer: 35L 01K– 20

Projektträger: Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Dinslaken

Fördersumme: 10.886,00 €

Projektname: Fotoausstellung im Rahmen von IN_ZWISCHEN