Stammtischkämpfer*innen Seminar-Reihe

Wir alle kennen das: In der Diskussion mit Arbeitskolleg*innen, dem Gespräch mit der Tante oder beim Grillen mit dem Sportverein fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, denken, da hätten wir gerne den Mund aufgemacht, widersprochen, die rechten Parolen nicht einfach so stehen lassen.

Die Seminare sind Workshops gegen rechte und diskriminierende Parolen.

Hier wollen wir ansetzen und Menschen in die Lage versetzen, die Schrecksekunde zu überwinden, Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin!

Ziele

• Gegen Rassismus und rechte Hetze

Zielgruppe

• Bürger*innen
• zivilgesellschaftliche Akteure

Aktivitäten

In den Stammtischkämpfer*innen-Seminaren werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die uns dabei unterstützen, den rechten und rassistischen Parolen wie beispielsweise denen der AfD und ihrer Anhänger*innen etwas entgegenzusetzen.

Dabei ist klar: Der Stammtisch ist überall: An der Kasse des Bio-Supermarktes, auf dem Spielplatz, in der Bahn oder in der Uni-Lerngruppe. Aber: Wir sind auch überall und wir können durch Widerspruch, deutliches Positionieren und engagierte Diskussionen ein Zeichen setzen, die Stimmung in unserem Umfeld beeinflussen und unentschlossenen Menschen ein Beispiel geben.

Ein Seminar dauert sechs Stunden und besteht aus vier Modulen:

1. Erfahrungsaustausch
   In welchen Situationen wurden wir schon mit rechten oder rassistischen Parolen konfrontiert? Wie haben wir reagiert? Was hindert uns daran, zu kontern? Welche Strategien gibt es, zu widersprechen?
2. Theorie-Input – Argumentieren
   Anschließend setzen wir uns mit gängigen rechten und rassistischen Parolen auseinander und überlegen gemeinsam, wie wir auf diese reagieren können. Welche Argumentationsmuster gibt es? In welchen Situationen begegnen uns diskriminierende Parolen? Dabei beschäftigen wir uns auch damit, wie die Situation, in der wir uns befinden, Einfluss auf unsere Handlungsmöglichkeiten hat. Wie kann ich bspw. in der Straßenbahn auf einen rassistischen Kommentar reagieren und wie am Abendbrottisch mit der Familie?
3. Übung – Reaktionsquiz
   Gemeinsam übertragen wir das Gelernte auf Alltagssituationen, beraten uns gegenseitig und diskutieren verschiedene Handlungsmöglichkeiten.
4. Übung – Rollenspiel
   Abhängig von der Gruppengröße und den Wünschen der Teilnehmer*innen und Organisator*innen machen wir zum Schluss entweder eine kleine Rollenspielübung oder eine andere Form der Gruppenarbeit. Ziel dieser letzten Übung ist es, jeweils an einem konkreten Beispiel einmal zu überlegen und zu üben, wie wir als Außenstehende eingreifen können, wenn wir mitbekommen, dass Menschen diskriminiert werden oder rechte Hetze verbreitet wird. Dabei sammeln wir Handlungsmöglichkeiten, wie wir Betroffene unterstützen und wie wir andere Menschen motivieren können, mit uns aufzustehen und einzuschreiten.

Bei Seminaren zum Themenschwerpunkt Verschwörungsmythen und Antisemitismus werden die Module entsprechend abgewandelt und ergänzt.

Aufgrund der Corona-Pandemie waren die interessierten Menschen stark verunsichert, was die Teilnahme an Gruppen-Veranstaltungen in geschlossenen Räumen anbelangt. Daher mussten auch 2 der 8 geplanten Veranstaltungen abgesagt werden.

Wenngleich nicht so viele Seminare durchgeführt werden konnten wie geplant, so konnte doch das Minimalziel, mindestens Fünf Seminare durchzuführen, ein wenig überschritten werden.

Inhaltlich wurden die Ziele erreicht und dauerhaft aktive Akteur*innen für Dinslaken im Kampf gegen Rechtsextremismus gewonnen und geschult werden.

Kooperationspartner

• Aktionsbündnis „Aufstehen gegen Rassismus“

Öffentlichkeitsarbeit

• Über das Projekt wurde in der örtlichen Presse mehrfach berichtet.
• Plakate
• Flyer
• Social-Media-Kanäle