Ein Foto zeigt Klara (li.) und Julia. Sie gehören zur Gruppe von Gesamtschülern, die sich mit Projekt „Spurensuche“ beschäftigen. Foto: Markus Weißenfels / FUNKE Foto Services

Spurensuche … Dinslakener Schüler*innen erkunden jüdische Schicksale auf Schalke

Der Kinderschutzbund setzt an der Gesamtschule Hiesfeld das Projekt „Spurensuche“ um. Es hat auch mit dem Fußballverein Schalke 04 zu tun. Die erste Idee hatte Larissa Jernejovc. Ihr schwebte ein Schulprojekt vor, eine Stadiontour als Motivation sich mit dem Thema zu beschäftigen, denn viele Kinder kennen sich vielleicht mit Fußball aus, haben aber noch nie ein Stadion gesehen.

Ziele

  • Für die Themen „Gegen das Vergessen von Rassismus und Diskriminierung“ sensibilisieren.

Zielgruppe

  • Schüler und Schülerinnen im Alter von 14 bis 17 Jahren

Aktivitäten

Entschieden hat sich die Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes für Schalke04. Denn der Verein verfügt nicht nur über ein modernes Fußballstadion, sondern hat auch sehr gutes Projekt: „Spurensuche – Jüdische Schicksale auf Schalke“ initiiert. So haben sich die Schüler des achten Jahrganges der Gesamtschule Hiesfeld am Dienstag auf die Tour nach Gelsenkirchen vorbereitet:

Im Rahmen eines „World Cafés“ (Gruppendiskussion mit Café Atmosphäre) sollen die Schüler und Schülerinnen sich über ihr bisheriges Wissen austauschen.

Ähnlich wie in einem Café wird eine Atmosphäre geschaffen, die zu formlosen Gesprächen zu der Frage: „was weißt du über den zweiten Weltkrieg und was fühlst du dabei?“ einlädt. Dabei soll der Schwerpunkt nicht auf geschichtlichen Grundlagen liegen, sondern zur Sensibilisierung zu diesen Themen dienen. Die Teilnehmenden wechseln nach einer bestimmten Zeit die Tische, die Gruppenzusammensetzungen verändern sich und die Ideen aus vorherigen Gesprächsrunden werden weitergetragen. Zum Abschluss werden im Plenum die wichtigsten Gesprächsergebnisse zusammengetragen. Diese dienen als Grundbaustein um tiefer in die Materie einzusteigen.

Warum Schalke? Seiner Verantwortung stellt sich der Club nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Botschaft: Schalke steht für Menschlichkeit, Integration, Toleranz und Vielfalt ein. Das Projekt „Spurensuche – Jüdische Schicksale auf Schalke“ beschäftigt sich intensiv mit den Biografien der jüdischen Schalker. Es mahnt, dass es in einer Katastrophe endet, wenn die Feinde der Demokratie deren Werte abschaffen.

Am 17. August dieses Jahres fahren sie nach Gelsenkirchen, erkunden die Arena und machen sich dann auf zu den Orten, an denen Stolpersteine in Erinnerung an jüdische Bürger verlegt worden sind.

Das Foto zeigt Dinslakener Schüler*innen der Gesamtschule Hiesfeld vor der Sponsorenwand des FC Schalke 04 im Rahmen des Projekts Spurensuche

Zur Vorbereitung haben sie sich mit der Broschüre „Spurensuche“ befasst.
Das Thema der Judenverfolgung in Nazideutschland stand bislang noch nicht auf dem Stundenplan. Es gehe darum, die Schüler für die Themen zu sensibilisieren, so Larissa Jernejovc. An Schulwänden würden sie Hakenkreuze entdecken, erleben, dass „Jude“ als Schimpfwort verwendet wird, berichtet sie.

Unter Anderem lernen sie das Schicksal des jüdischen Schalkers Ernst Alexander (https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Alexander) kennen. Er musste die Mannschaft aufgrund der Gesetze der Nationalsozialisten verlassen und wurde im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Außerdem besuchte die Gruppe verschiedene „Stolpersteine“, die an die Verfolgten der Nazi-Diktatur erinnern.

Rund 60 Schüler hatten zunächst Interesse an dem Projekt bekundet, 35 Mädchen und Jungen unternehmen die Spurensuche vor Ort.

In Zukunft soll eine Zusammenarbeit zwischen „Schalke hilft!“ und dem Kinderschutzbund entstehen. So sollen auch kleinere Gruppen von Jugendlichen die Möglichkeit haben, an diesem Projekt teilzunehmen.

Die Schule kann sich vorstellen, diesen Ausflug jährlich für die Jahrgangsstufe 8 zu wiederholen.

Kooperationspartner

  • Larissa Jernejovc, Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes
  • Gesamtschule Hiesfeld
  • Stiftung „Schalke hilft“

Öffentlichkeitsarbeit

Projektnummer: 35L 01K – 28

Projektträger: Deutscher Kinderschutzbund, Ortsverband Dinslaken-Voerde e.V.

Fördersumme: 985,00 €

Projektname: Spurensuche